Berlin, den 7. Dezember 2021 – Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen (SenSW), die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Projekt Berlin Hertzallee GmbH (Reiß & Co. GmbH) haben eine gemeinsame Absichtserklärung zur Weiterentwicklung des Quartiers Hertzallee Nord unterzeichnet.

Basierend auf dem städtebaulichen Entwurf des Büros Yellow Z & bgmr Landschaftsarchitekten haben sich die Parteien darauf geeinigt, dass auf dem Areal nördlich der Hertzallee mit ca. 150.000 Quadratmetern Geschossfläche ein urbaner Campus mit universitätsaffinen Nutzungen, Büronutzungen und verschiedenen Wohnformen entstehen wird. Für die Steuerung des umfangreichen Projekts haben die Parteien den Projektsteuerer Drees & Sommer beauftragt.

Für die Technische Universität Berlin (TU Berlin) sind unter anderem der neue KI-Tower, Physiklabore und eine Science-Galerie vorgesehen. Weitere geplante TU-nahe Nutzungen sind studentisches Wohnen und Gästewohnungen. Außerdem sollen moderne Büro- und Gewerbeflächen sowie Kitas entstehen, die von der Projekt Berlin Hertzallee GmbH (Reiß & Co. GmbH) realisiert werden. Das Land Berlin plant ein gemischt genutztes Hochhaus mit Wohnungen und Büroflächen. Die BVG möchte der Bus-Betriebshaltestelle ein neues und modernes Gesicht geben. Für die Qualität des Quartiers wird hochwertiger Freiraum für den Fuß- und Radverkehr und zur Erholung geschaffen. Kleine Geschäfte, Cafés und öffentliche Nutzungen in den Erdgeschossen erhöhen v. a. am neu geschaffenen Stadtplatz an der Hertzallee die Aufenthaltsqualität. Sowohl die Freiflächen als auch die Gebäude werden über vielfältige Maßnahmen zu einem gesunden Stadtklima beitragen.

Im nächsten Schritt plant die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen in Kooperation mit den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte eine städtebauliche Neuordnung der Bereiche nördlich und südlich der Hertzallee sowie des Hardenbergplatzes.

Das Umfeld des Bahnhofs Zoologischer Garten bildet das Zentrum der City West und ist von außergewöhnlicher stadtpolitischer Bedeutung für Berlin. Die bislang untergenutzten Flächen zwischen Hardenberg-, Fasanen-, und Müller-Breslau-Straße sowie dem Bahnviadukt bilden das Scharnier zwischen dem Campus Charlottenburg und der City West, die zu einem urbanen Quartier entwickelt werden sollen.

Manfred Kühne, Abteilungsleiter für Städtebau und Projekte, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung kommentiert: „Das Gebiet hinter dem Bahnhof Zoo, das so lange im Dornröschen-Schlaf lag, wird nun in einem gemeinsamen Prozess kreativ und konstruktiv auf höchstem Niveau weiterentwickelt. Wir freuen uns darüber, zahlreiche Methoden und Maßnahmen zur Schaffung vitaler, attraktiver Stadtquartiere hier verdichtet in einem Bereich zusammenbringen zu können, die City West weiterzuentwickeln und hierfür engagierte Partner für die Umsetzung an unserer Seite zu haben.“

Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident TU Berlin, sagt:
„Wir freuen uns sehr, dass die Erweiterung des Universitäts-Campus durch die enge Kooperation mit den Partnerinnen und Partnern  in eine ganzheitliche Stadtentwicklung im Rahmen des Campus Charlottenburg eingebettet ist. Das neu entstehende Quartier „Hertzallee Nord“ sehen wir auch als Pilotprojekt zur Klimaneutralität im Stadtgebiet. Der Fokus liegt für uns auf Nachhaltigkeit beim Gebäudebetrieb, bei der Campusgestaltung sowie in Forschung und Lehre. So werden im Quartier unter anderem zukunftsweisende Forschungsbauten für die Bereiche der Künstlichen Intelligenz (KI) und der Experimentellen Physik entstehen. „Hertzallee Nord“ wird die City West um ein lebendiges innerstädtisches Quartier mit attraktiver Nutzungsmischung bereichern, das auch den strategischen Zielen der TU Berlin zum Klimaschutz entgegenkommt.“

Dr. Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG, ergänzt: „Wir freuen uns auf die Entwicklungen in diesem Bereich der Stadt. Wir wollen dort einen Ort schaffen, an dem unsere Fahrgäste sich wohl führen. Zugleich denken wir bei den Planungen natürlich an unsere Kollegen und Kolleginnen, die im Fahrdienst jeden Tag rund um die Uhr für Berlin im Einsatz sind. Ihnen können wir im Rahmen der Gesamtplanung moderne Aufenthaltsräume für erholsame Pausen schaffen.“
Oliver Reiß, Geschäftsführer Projekt Berlin Hertzallee GmbH, resümiert: „Wir begrüßen die Initiative des Senats, die Entwicklung eines urbanen zukunftsweisenden Campus weiter voranzutreiben. Die Grundlage unserer Planungen bildet der Entwurf des Planungsbüros yellow z, dass sich die Universitäten des 21. Jahrhunderts nicht mehr als isolierte Inseln der Wissenschaft, sondern als integrale Teile der Stadt verstehen. Die Idee eines sich zur Stadt öffnenden Campus-Geländes aufgreifend, verfolgen wir mit unserer Planung eine partnerschaftliche Lösung mit der TU Berlin, die auf Basis dieses Wettbewerbs bereits Realisierungswettbewerbe für zwei Fakultätsneubauten durchgeführt hat.“